MES-System proMExS® mit Infor ERP integriert:

Präzise Fertigungsfeinplanung bewältigt Auftragsflut!

Veith GmbH

Quelle: Veith GmbH

In über 65 Jahren hat die Alfred Konrad Veith GmbH & Co. KG in Öhringen eine Kultur für Präzision und Qualität geschaffen, die sich in den Köpfen der Mitarbeiter ebenso wiederfindet wie in hochwertigem Material, modernsten Maschinen und perfekten Produkten. Mit dem MES-System proMExS® von der Sack EDV-Systeme GmbH erstreckt sich Präzision auf eine weitere Dimension: Bei 130.000 eigenen Artikeln und rund 1.800 aktiven Fertigungsaufträgen werden Durchlaufzeiten und Termintreue deutlich verbessert.

Das in dritter Generation familiengeführte Unternehmen hat sich seit der Gründung im Jahre 1948 vom Schneidstempelhersteller zu einem weltweit agierenden Anbieter von Normalien, Werkzeugen, Komponenten und kompletten Baugruppen im Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau entwickelt. Über 200 Mitarbeiter engagieren sich im schwäbischen Öhringen und in Diessenhofen in der Schweiz, um die Anforderungen der Kunden in Automobilindustrie, Medizintechnik und anderen anspruchsvollen Branchen zu erfüllen. Dies gelingt mit Beratung, dem Mut zu kundenspezifischen Sonderteilen, höchster Qualität und Flexibilität: „Wir haben uns verpflichtet, bestimmte Produkte innerhalb von 24 Stunden zu liefern“, sagt Bärbel Kapfer, Mitglied der Geschäftsleitung und Enkelin des Firmengründers. Dazu wird ständig in neueste Fertigungstechnologie investiert – erst kürzlich wurden fünf Schnellläufer-Maschinen beschafft, die in drei Schichten ausgelastet sind. Doch bei 130.000 eigenen Artikeln wie Auswerferstiften und Hülsen, Schneidstempeln, Formkernen – etwa für Pipetten – oder Prüfstiften und rund 1.800 aktiven Fertigungsaufträgen mit einer durchschnittlichen Durchlaufzeit von zwei Wochen muss auch die Organisation stimmen.
Dafür sorgen die Mitarbeiter an rund 60 Arbeitsplätzen des ERP-Systems von Infor, das sämtliche Funktionskreise von Einkauf, Vertrieb, Disposition und Lager bis zur Erstellung der Fertigungsaufträge umfasst – jedoch keine Fertigungsfeinplanung für mechanische Bearbeitungen. Die Fertigungspapiere wurden bisher den einzelnen Arbeitsplätzen in der Fertigung zugeteilt, wo die Mitarbeiter diese aus dem Postkasten eigenverantwortlich abarbeiteten. „So konnten wir Terminüberschreitungen nicht verhindern und mussten im Nachhinein in der Fertigung nach den Ursachen suchen“, sagt Fertigungsleiter Robert Dietle. Auch die Vergaben zur Lohnfertigung, zum Härten oder Beschichten ließen sich nicht exakt terminieren und kontrollieren.

MES-Ergänzung zum ERP-System gesucht

Jeder Auftrag enthält etwa zehn Arbeitsgänge, davon ein bis zwei Fremdvergaben. Durch Abrufaufträge mit Stückzahlen bis zu 100.000 liegt die durchschnittliche Lieferzeit bei etwa 14 Tagen – doch viele Komponenten verlassen bereits einen Tag nach der Bestellung das Haus. „Deshalb haben wir eine MES-Software gesucht, die so schnell und so flexibel ist wie wir“, sagt Bärbel Kapfer. „Eine Planung, die erst fertig ist, wenn die Teile das Haus verlassen haben, hilft uns nicht!“ Insgesamt wurden sechs MES-Systeme in die Auswahl einbezogen, in Vorführungen und Referenzbesuchen begutachtet und anhand einer Kriterienliste bewertet. „Bei manchen Systemen war die Darstellung zu komplex“, sagt Robert Dietle. „Bei fast 15.000 aktiven Arbeitsgängen sind komplexe Grafiken auf dem Monitor nicht mehr überschaubar.“ Ein größeres Problem bildeten jedoch die Rechenzeiten bei der automatischen Planung: „Manche Systeme brauchten einen Nachtlauf, um die Datenmenge zu verarbeiten“, berichtet Robert Dietle. „Wenn man mehrmals am Tag neu planen muss, sind solche Rechenzeiten nicht hinnehmbar.“ Das MES-System proMExS® von Sack EDV-Systeme war die große Ausnahme. Zur Vorbereitung waren ASCII-Daten aus Infor über eine Testschnittstelle übernommen worden, um die Leistungsfähigkeit des Systems anhand realer Daten zu demonstrieren. Bei der Präsentation konnte man die Sekunden zählen, bis der Planungsentwurf vorlag. „Das hätte niemand von den Teilnehmern erwartet“, erinnert sich Bärbel Kapfer. „Alle waren begeistert. Das System ist einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen. Weitere Vorteile waren die im Vergleich erschwingliche Investitionssumme und die räumliche Nähe zum Anbieter.“ Doch eine Schwachstelle gab es auf der Checkliste: Sack EDV-Systeme konnte mit proMExS® zwar erfolgreiche Integrationen zu einer Vielzahl von ERP-Systemen nachweisen – aber nicht mit dem System von Infor. Doch das Integrationsprojekt gelang schnell und unbürokratisch: In einem eintägigen Workshop wurde die Spezifikation der neuen Standardschnittstelle festgelegt. Mitarbeiter von Infor realisierten vor Ort einige Anpassungen. Nach vier Wochen präsentierte Sack EDV Systeme das Ergebnis, das nun auch neuen Anwendern angeboten wird. Schließlich wurden insgesamt drei Arbeitsplätze von proMExS® für die Geschäftsleitung, die Fertigungsleitung und die Arbeitsvorbereitung installiert.

Automatische Planung – vollständige Übersicht

Seit April 2014 werden nun alle Arbeitsgänge in der mechanischen Fertigung mit proMExS® geplant. Zwei- bis dreimal pro Tag werden die freigegebenen Aufträge aus Infor an das MES-System übertragen. Darauf wird automatisch ein neuer Planungsvorschlag erzeugt, der durch Speichern freigegeben wird. Sonderaufträge oder lang bestehende Abrufaufträge lassen sich manuell mit den gewünschten Prioritäten versehen. „Dabei sieht man sofort, welche Auswirkungen dies auf andere Termine hat“, sagt Robert Dietle. „Jetzt können wir planen – früher konnten wir nur Feuerwehr spielen.“ Die Bearbeitungszeiten dauern, trotz allen Anstrengungen zur Komplettbearbeitung, häufig nur fünf Minuten. Deshalb – und weil das Gelände etwas weitläufig ist – werden die Transportwege einbezogen. „Wir müssen den Fokus darauf legen, die Aufträge so vernünftig zu planen, dass es möglichst wenig Reibungsverluste gibt“, sagt Rüdiger Wiebl, Leiter Arbeitsvorbereitung. „Dazu ist proMExS® ein übersichtliches und wirkungsvolles Werkzeug.“

Veith GmbH

Quelle: Veith GmbH

Rüstoptimierung mit Fertigungsmonitoren

In den verschiedenen Fertigungsbereichen stehen insgesamt sieben Infomonitore zur Verfügung, die für jeden Arbeitsplatz jeweils den Planungsstand über einen frei wählbaren Zeitraum anzeigen können. Damit weiß jeder Mitarbeiter rechtzeitig, welche Aufgaben er zu erledigen hat. Innerhalb eines Tagespensums übernimmt der Mitarbeiter eigenverantwortlich die Rüstoptimierung. „Diese Flexibilität schafft bei unseren engagierten Mitarbeitern die nötige Akzeptanz“, sagt Bärbel Kapfer. Die Fertigungsdokumente aus dem ERP-System liegen nach wie vor im Kasten – doch jeder Arbeitsgang ist mit Terminen versehen. In Zukunft sollen die Fertigungszeichnungen ebenfalls auf den Monitoren abrufbar sein. Über BDE-Terminals von Infor werden die Arbeitsgänge per Barcode-Scanner fertig gemeldet.

Präzise Terminzusagen schaffen Kundenzufriedenheit

Mit dem neuen MES-System proMExS® hat sich Veith nun eine neue Dimension der Präzision erschlossen: „Gegenüber den vorher nur geschätzten Lieferterminen hat sich unsere Termintreue erheblich verbessert“, sagt Robert Dietle. „Wir haben wesentlich früher die Möglichkeit zu korrigieren und zu informieren.“ Planmäßig verlaufende Aufträge werden grün dargestellt – vor Terminschwierigkeiten warnt die Farbe Rot. Damit der gesamte Fertigungsprozess erfasst wird, lassen sich auch Fremdvergaben wie Härten oder Veredeln damit überwachen. Die knapp kalkulierten Lieferzeiten – teilweise innerhalb von 24 Stunden - werden mit diesem Werkzeug wirkungsvoll abgesichert. Die Vertriebsmitarbeiter können realistische Lieferzeiten anbieten, weil sie auf die Kapazitätsdaten zugreifen: „Wir exportieren wöchentliche Kapazitätsübersichten und stellen sie in unser Intranet“, sagt Bärbel Kapfer. „Für einen großen Abrufauftrag haben wir den Mehrschichtbetrieb einer Maschinengruppe mit proMExS® simuliert. Danach konnten wird die Maßnahme sicherer umsetzen und die Termine tatsächlich halten.“

Positive MES-Bilanz

Viele Situationen, die einen Betrieb in Atem halten, werden nun ruhiger und sicherer bewältigt. Ausfälle von Mitarbeitern oder Maschinen und die geeigneten Gegenmaßnahmen lassen sich mit proMExS® simulieren. Wartungsarbeiten gehen durch Sperren der Maschine rechtzeitig in die Planung ein. Schließlich dient proMExS® auch zur Vorbereitung langfristiger Investitionsentscheidungen: „Wir erkennen nun realistischer, welche Kapazitäten wir ausbauen müssen – zum Beispiel bei unseren neuen Maschinen mit Roboterzuführung“, sagt Bärbel Kapfer. Weil über das Unternehmen eine wahre Auftragsflut hereingebrochen ist, kam die Einführung zur rechten Zeit. „Wir haben mit proMExS® unsere Durchlaufzeiten verkürzt“, sagt Bärbel Kapfer. „Deshalb sind wir rechtzeitig wesentlich leistungsfähiger geworden.“ Schon Seniorchef Jürgen Pfledderer hatte die Suche nach einer geeigneten Planungssoftware als Steckenpferd betrieben und sogar einmal eine Diplomarbeit dazu initiiert. „Deshalb freue ich mich besonders, dass wir nun eine Lösung gefunden haben, die gut funktioniert und von den Mitarbeitern akzeptiert wird“, sagt der Geschäftsführer.

Automatisches Planungstool für ERP-Systeme

Das MES-System proMExS® übernimmt die Feinplanung von Fertigungsaufträgen für alle Kapazitäten – Maschinen oder Handarbeitsplätze. Nach Übernahme der Basisdaten aus ERP-Systemen wie Infor, TaxMetall, BIOS2000 oder anderen plant das flexible Planungstool Aufträge und Arbeitsfolgen automatisch. Dabei lassen sich verschiedene Strategien wie nach optimalen Rüstkosten, Reduzierung von Materialvorrat, höchster Termintreue oder Baugruppenzusammenhängen vorgeben. Manuelle Eingriffe sind jederzeit möglich, um individuelle Prioritäten durchzusetzen. In einer grafischen Plantafel zieht der Planer einfach einzelne Arbeitsgänge mit der Maus auf neue Arbeitsplätze oder Wochentage. Sofort werden alle Konsequenzen aus der veränderten Reihenfolge sichtbar. Nun lässt sich die Planung weiter optimieren, bis sie durch Speichern festgeschrieben wird. Übersichtliche grafische Darstellungen visualisieren den Planungsstand nach Arbeitsplatz, Zeitstrahl und Status.